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Ann Blaum

(1913 - 2003)
Katzenbach


Künstlerin


Die 1913 in Flomersheim bei Frankenthal geborene Anne Huber studierte nach Abschluss von Lyceum und Gewerbeschule an der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg und der Akademie München. Zunächst technische Zeichnerin und Hilfslehrerin, absolvierte sie die Ausbildung zur Berufsschullehrerin und betrieb nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine kunstgewerbliche Werkstatt in Frankenthal. 1948, nach ihrer Heirat mit dem Bildhauer Walter Blaum, kam Ann Blaum nach Rockenhausen; hier war sie lange Jahre als Gewerbelehrerin an der Berufsschule tätig. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie 1962 in ihr Haus auf dem Mittweilerhof bei Katzenbach, wo die Künstlerin ihre „Kleine Galerie“ ins Leben rief. 1973 schied sie als Oberstudienrätin aus dem Beruf und widmete sich verstärkt der bildenden Kunst, nannte sich Ann Blaum-Hubera und führte das Signet „Hubera“. Ihr Lebenswerk war eine breitgefächerte künstlerische und kunsthandwerkliche Tätigkeit in den Bereichen Bildhauerei, Töpferei und der Bearbeitung von Halbedelsteinen und Textilien. Ann Blaums zeichnerisches und malerisches Wirken wurde angeregt von Motiven der Volkskunst, durch die belebte und unbelebte Natur, Realität und Imagination. Neben ihren gegenständlichen Arbeiten, wie den Illustrationen und Landschaften, zeigen Werke der 1960er und 1970er Jahre eine verstärkte Hinwendung zum Abstrakten – die in dieser Zeit entstandenen Aquarelle, Zeichnungen, Ölbilder und Wachsgraffiti verwandeln in der Sicht der Künstlerin Gegenstand und Natur zunehmend in abstrakte Farbelemente.
Bekannte erinnern sich an einen beeindruckenden künstlerischen Haushalt, dessen wohnliche Umgebung mit eigenen Entwürfen wie Stoffarbeiten, Batiken, Mosaiken, Mosaikspiegeln, Blumenständern, Lichtobjekten oder figuralen Wachsmodellen ausgestattet war. Die von ihrer Hand gefertigten Näh- und Strickarbeiten bezeichnen Besucher ihres Hauses als „meisterhaft“, auch die eigene Kleidung habe Ann Blaum-Hubera phantasievoll selbst gestaltet und hergestellt. Der Verbleib dieses „Gesamtkunstwerks“ ist unbekannt, der Haushalt der Künstlerin wurde nach ihrem Tod im Jahr 2003 durch Angehörige aufgelöst. Zahlreiche Werke haben in Privatbesitz überdauert, darüber hinaus ist Ann Blaum in der Nordpfalz als eine nicht nur in ihrem bildnerischen Schaffen eigenwillige und selbstbewusste Frau unvergessen geblieben.

Autor: Timo Scherne M.A.
Foto: Margita Schreier

Quelle:
Schitter, Walter: Ann Blaum-Hubera, eine Künstlerin der Nordpfalz.
In: Donnersberg-Jahrbuch 1978. Otterbach 1977. S. 135-138.
Schitter, Walter: Ann Blaum. In: Katzenbach. Chronik eines Dorfes.
Katzenbach o. J. S. 171-174.