Anna Demtröder
(1906 - 1988)
Bruchmühlbach-Miesau, Ortsteil Vogelbach
Diakonissin, Rote-Kreuz-Schwester und gute Nachbarin
Anna Demtröder wurde am 23.03.1906 als Tochter des Ehepaares Emil und Anna Blinn geboren. Sie wuchs mit drei Brüdern und zwei Schwestern in Vogelbach nahe der Simultankirche auf, der ursprünglichen Spitalkirche, erbaut 1131/32. Ein tiefer Glaube, Helfen, Heilen und Obdach gewähren war ihr schon in die Wiege gelegt worden.
Die Akten des DRK, VdK und des Rathauses sprechen für die Zeit 1928 bis 1937 von ihr als einer Diakonissin. 1937 heiratete sie in Dortmund den Innenarchitekten Wilhelm Karl Demtröder, der ab 1943 als vermisst geführt wurde. In den Dortmunder Jahren arbeitete sie als Rote-Kreuz-Schwester. 1946 kehrte sie als Witwe nach Vogelbach zurück und wohnte bis zu ihrem Tode im Jahr 1988 bei ihrer Schwester Eva Luba, zusammen mit ihrer Nichte Edeltraud Dielforter und deren Ehemann Uwe. Das Haus steht an der Ecke Kaiser-Friedrich-Straße und in direkter Nachbarschaft mit dem deutschen Fußballweltmeister von 1954, Horst Eckel. Sie war in Vogelbach nur „Tante Annche“, immer elegant aber dezent gekleidet und wenn sie in die Stadt fuhr, trug sie stets einen Hut.
1952 war sie Mitbegründerin des DRK-Ortsvereins Vogelbach und leitete den Verein als Vorsitzende bis 1981. Die zierliche, nur 158 cm große Frau organisierte Haus- und Krankenbesuche und kümmerte sich um Erholungsurlaube für Kinder und Erwachsene. Darüber hinaus war sie „Obmännin“ des VdK und wurde 1962 Vorsitzende. Sie führte sogar Beratung in Renten- bzw. Versorgungsfragen durch.
Die erste große offizielle Ehrung für die nimmermüde Dame, die ein einwandfreies Hochdeutsch mit angenehmer Stimme sprach, kam 1981 auf sie zu: Landrat Rudolf Tartter heftete ihr die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ans Revers. 1986 erhielt sie dann die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Nach einem erfüllten Leben fand sie auf dem Friedhof in Vogelbach ihre letzte Ruhestätte.