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Pauline König

(1868 – 1938)
Wolfstein

Dichterin des Lautertals

Pauline König war in Wolfstein geboren, dem alten Lautertalstädtchen am Königsberg, am 3. Mai 1868, als Tochter des Färbermeisters Heinrich König und dessen Ehefrau Elisabetha, geb. Theobald. Die Mutter, an der sie innig hing, starb schon 1873 im Kindbett, als Pauline gerade einmal 5 Jahre alt war. Pauline erlitt in früher Kindheit einen unglücklichen Sturz, der - falsch behandelt - ihr ganzes weiteres Leben über­schattete und dazu führte, dass sie lebenslang auf Krücken und später den Rollstuhl angewiesen war. Als älteste von drei Kindern übernahm sie, trotz ihrer körperlichen Gebrechen, sobald sie dazu in der Lage war, die Verantwortung für die Familie, führte Vater und Geschwistern den Haushalt.

Die ersten Veröffentlichungen waren in ihrem harten Alltag eine Quelle der Erholung für die junge Frau. Das alles geschah Anfang der 1880er Jahre des 19. Jahrhunderts, einer Zeit, als das Schreiben für Frauen noch etwas Besonderes war. Allein schon Paulines Bestreben, mit dem eigenen Schreiben etwas zu erreichen, gar Geld zu verdienen, war im ländlichen Raum äußerst ungewöhnlich. Interessant ist auch die Schilderung der Entstehung ihrer ersten Erzählung: "Meine erste schriftstellerische Betätigung reicht in mein 13. Jahr zurück. Ich muss aber gestehen, ich schrieb nicht, weil etwas in mir nach Ausdruck rang, sondern weil ich mich darauf versteift hatte, meinem Vater, zum Ausruhen für seine abends immer so müden Glieder, ein Kanapee zu schenken". Pauline König Ohne dass ihre Familie etwas mitbekam, schrieb sie "eine rührsame Weihnachtsgeschichte" und sandte sie an das Blatt "Jugendlust". Sie wurde angenommen, das Honorar betrug 32 Mark und dafür konnte sie damals ein annehmbares Ruhemöbel erstehen.

Nachdem sie etliche Erzählungen in Zeitschriften veröffentlicht hatte, erlangte Pauline König, die anfangs z. T. noch unter Pseudonym schrieb, zunächst in ihrer näheren Umgebung allmählich eine größere Bekanntheit. Der Durchbruch kam kurz vor dem Ersten Weltkrieg, als Pauline König in einem Preisausschreiben des Berliner "Vereins zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften" mit der Erzählung "Die Tat" einen der ersten Preise errang. Nun wurde sie in der ganzen Pfalz bekannt.

Unermüdlich war Pauline König in ihrem Schaffensdrang. Unüberschaubar ist die Zahl der Aufsätze und Kurzerzählungen in Kalendern, Kinderbüchern, Schulbüchern und Zeitschriften. Im Laufe der Jahre erschienen von ihr eine ganze Reihe von gern gelesenen Bänden, die in vielen Pfälzer Haushalten zu finden waren. In ihren Arbeiten schildert sie fast schon liebevoll die Welt der einfachen Menschen, der "kleinen Leute" in ihrer kleinstädtischen und ländlichen Umgebung, ohne dabei ins Sentimentale abzudriften. Kritische Töne finden sich seltener in ihrem Werk. Sie sammelte auch mit Begeisterung heimische Sagen, die sie dann zur wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung stellte.

70 Jahre alt ist Pauline König geworden. Sie starb am 13. September 1938 in Kaiserslautern und wurde in Wolfstein begraben. Und die Stadt erwies ihr auch nach ihrem Tod noch ihren Dank. War sie schon 1933 zur Wolfsteiner Ehrenbürgerin ernannt worden, so ließ ihr die Gemeinde anlässlich ihres 90. Geburtstages am "Eidechsenfels" an der Hefersweilerstraße, einem ihrer Lieblingsplätze in Wolfstein, eine Gedenktafel anbringen.