Dr. Eugenie Lautensach-Löffler
(1902 - 1987)
Ramstein
Geographin
Wenn sie auch jahrzehntelang nicht mehr in der Pfalz gelebt hatte, war sie ihrer Heimat doch bis zu ihrem letzten Atemzug aufs engste verbunden, die Geographin Dr. Eugenie Lautensach-Löffler.
Als älteste Tochter des Lehrers Georg Löffler und seiner Frau Martha wurde sie am 6. August 1902 in Ramstein geboren. Während der Vater, aus Bamberg kommend, seit 1885 in Ramstein wirkte, entstammte die Mutter der alten, seit über drei Jahrhunderten hier ansässigen Familie Pletsch.
Eugenie Löffler verbrachte ihre Kindheit in Ramstein und besuchte hier die Volksschule, dann die Höhere Weibliche Bildungsanstalt in Kaiserslautern. An einem Humanistischen Gymnasium in München legte sie 1922 ein hervorragendes Abitur ab. Daran schloss sich zunächst das Studium der Germanistik und Geschichte an. Ein Seminar des Münchener Geographen Erich von Drygalski über „Vergleichende Geographie der Kontinente“ hatte sie so beeindruckt, dass sie sich entschloss, dieses Fach zu studieren. 1926 beendete sie ihr Studium mit einer bei Drygalski entstandenen Dissertation über „Die Oberflächengestaltung des Pfälzer Stufenlandes“, einer für die Landeskunde der Pfalz grundlegenden Arbeit.
Vier Jahre war sie als Assistentin ihres Doktorvaters tätig, ehe sie 1931 eine Stelle als Fachredakteurin für Geographie am „Großen Herder“ in Freiburg erhielt. 1935/36 arbeitete sie für ein Jahr in der Kartenabteilung des Deutschen Auslandsinstituts in Stuttgart. Anschließend lebte sie wieder in Ramstein, im Haus ihrer Eltern. Hier entstanden damals wichtige Untersuchungen über die westpfälzische Moorniederung, gefördert durch ein Forschungsstipendium der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, das ihr aufgrund ihres 1936 erschienenen Buches „Landschaft und Stadt in Pfalz und Saar“ gewährt worden war.
1939 heiratete sie den bekannten Ordinarius für Geographie, Professor Dr. Hermann Lautensach, der an der Universität Greifswald in Pommern lehrte und den sie bei seinen Arbeiten tatkräftig unterstützte. Nach schweren Kriegsjahren, in denen Eugenie Lautensach-Löffler zwei Kinder gebar, kam die Familie – nach einem Zwischenaufenthalt in Ramstein – 1947 nach Stuttgart, wo Professor Lautensach an das neu gegründete geographische Institut der Technischen Hochschule berufen wurde. In ihren wissenschaftlichen Arbeiten, die in der folgenden Zeit entstanden sind, verlor Eugenie Lautensach-Löffler ihre heimatliche Pfalz nie aus den Augen.
In der 1957 erschienenen Hermann-Lautensach-Festschrift ist sie mit einem größeren Aufsatz über „Die westpfälzische Großgemeinde Ramstein im Spiegel der sozialen Umschichtung“ vertreten und hat damit die sozialgeographische Besonderheit Ramsteins erstmals wissenschaftlich herausgearbeitet. 1965 folgte in den Mitteilungen der „Pollichia“, deren Ehrenmitglied sie seit 1950 war, ein vergleichender Artikel über „Ramstein und Sembach – Zum Wandel der Lebensverhältnisse in zwei pfälzischen Flugplatzgemeinden“. Erwähnenswert ist auch ihre Mitarbeit an Heinz Feths Ortschronik von Ramstein, ihre Beiträge in den Jahrbüchern zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kaiserslautern und in den Heimatkalendern.
Sie starb am 11. Juli 1987 kurz vor ihrem 85. Geburtstag. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof in München-Forstenried.