Paula Best

Paula Best wurde am 16. Mai 1898 als Lehrerstochter Maria Paula Guth im Schulhaus in Imsweiler an der Alsenz geboren. Sie war das dritte Kind von Jakob Friedrich Guth und Anna Maria Guth, geborene Zepp. Die vor ihr geborenen Zwillingsschwestern starben bereits im Säuglingsalter. Paula verlebte ihre Jugend vorwiegend in der Nordpfalz. Mit sechs Jahren verlor sie bereits ihren Vater. Er starb an Lungenentzündung. Ihre Mutter musste nun für sich und ihre Tochter sorgen. In Imsweiler besuchte Paula die Volksschule. Sie war eine begabte Schülerin und ging gerne in die Schule. Damals wurden noch vier Klassen in einem Schulsaal unterrichtet und dies nutzte sie, um ihren Wissensdurst zu stillen.

Schon früh hatte sie sich vorgenommen, Lehrerin zu werden. Ein Berufswunsch, der zur damaligen Zeit nicht einfach zu realisieren war, denn die Ausbildung kostete Geld. Doch Maria Guth unterstützte ihre Tochter Paula und zog deshalb 1911, im Anschluss an deren Volksschulzeit, nach Kaiserslautern. Sie sollte die Möglichkeit bekommen, das dortige erste Lehrerinnenseminar der Pfalz zu besuchen. Das notwenige Schulgeld brachte die Mutter auf, indem sie sehr sparsam hauswirtschaftete und auch alle Kleider für sich und Paula selbst nähte. Nur so konnte sie der Tochter diese Ausbildung ermöglichen. Die Möglichkeit für Mädchen eine Berufsausbildung zu absolvieren, ist aus der ersten Frauenbewegung im 19. Jahrhundert entstanden. Die Lehrerinnenausbildung war deshalb für die damalige Zeit schon etwas Besonderes für Mädchen.

Nur drei Jahre wohnten Paula und ihre Mutter in Kaiserslautern, als der erste Weltkrieg ausbrach. In dieser sehr schwierigen Zeit legte Paula 1917 ihre Prüfungen im Lehrerseminar ab und trat dann ihre erste Stelle als Lehrerin in der Grundschule in Erlenbach bei Kaiserslautern an. Dort lernte sie auch den Lehrer Emil Best, ihren späteren Ehemann kennen. Paula Guth und Emil Best heirateten im Oktober 1920 in Imsweiler, ihrem Geburtsort.

Mit dem Tag der Eheschließung musste Paula Guth den Beruf, den sie sich so sehr gewünscht hatte, aufgeben. Eine Klausel im bayrischen Beamtengesetz schrieb vor, dass eine beamtete Lehrerin bei Heirat oder bei der Geburt eines Kindes aus dem Dienst ausscheiden muss. Das junge Paar zog mit Paulas Mutter in die Lehrerwohnung im Heiligenmoscheler Schulhaus. Im Mai 1922 kam Paula und Emil Bests einziges Kind, Herbert, zur Welt.

Nach der Geburt ihres Sohnes fing Paula Best an zu schreiben. Bis 1933 veröffentlichte sie drei Romane, acht längere Erzählungen und einen Lyrikband.

1959 entstand der Roman „Die Henker“, in dem sie ein Thema aufgriff, das erst 25 Jahre später allgemeines Aufsehen erregte, die Hexenverfolgungen. Anhand authentischen Materials beschrieb sie fiktiv Geschehnisse im 16. Jahrhundert in der Gegend von Kaiserslautern und am Donnersberg. Mutig setzte sie sich mit gesellschaftskritischen Themen auseinander.

Paula Best starb am 29. Juni 1976 in Hambach bei Neustadt.
Zum 25. Todestag von Paula Best wurde die Grundschule Imsweiler nach ihr benannt.

Autorin: Luise Busch
Foto : Marliese Fuhrmann† aus „Anna und andere“

Quelle: „ Anna und andere“ von Marliese Fuhrmann †